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Die Heiligen

Zwei vorbildlichen Skulpturengruppe

Im Querschiff befindet sich die berühmten Skulpturengruppe, die sogenannten „Saints de Solesmes“. Da das Klosterarchiv während der französischen Revolution zerstört wurde, sind die Namen Bildhauer unbekannt. Man weiß, dass diese unter der Leitung der damaligen Prioren von Solesmes arbeiteten. Da die Anfertigung der Kunstwerke die finanziellen Möglichkeiten des Priorats weit überschritt, wurden sie durch großzügige Unterstützung und ebenfalls namentlich unbekannte Spender gestiftet. Während der Revolution gelang es, die Skulpturen vor der Zerstörung zu bewahren.

Die schöne Kapelle im nördlichen Querschiff ist ganz der Jungfrau Maria gewidmet. Dass die Grablegung Mariens parallel zu der Jesu Christi im südlichen Querschiff erbaut wurde, liegt nahe. Der am Fuß des Grabes sitzende Mensch bildet ein Pendant zur Maria-Magdalena. Ansonsten weicht die schöne Kapelle vom Grab des Herrn dem Stil und dem Geist nach erheblich ab: dynamische Bewegungen sowie üppige Verzierung sind ihre wesentliche Merkmale. Die schöne Kapelle gehört nicht zur gleichen Epoche. Die gegen 1530 begonnene Errichtung erstreckte sich vermutlich bis 1553, ein Datum, das auf der südlichen Säulenreihe eingraviert ist. Der komplexe Aufbau besteht aus einem Ober- und Unterteil und erstreckt sich über drei Seiten des nördlichen Querschiffs.

Die Ikonographie beginnt im Oberteil mit einer Szene aus der Offenbarung des Johannes (Offb 12, 1). Dort ist die Jungfrau Maria als die Frau der Offenbarung dargestellt: Sie ist mit Sternen gekrönt und trägt zwei Adlerflügel. Unten symbolisieren sechs junge Frauen die Tugenden Mariens. In der Mitte stehen die zwei Tugenden, die am meistens in der Jungfrau Maria aufstrahlten: Die Demut und „der Glaube, der in der Liebe wirksam ist“. Daneben stehen die Kardinaltugenden: rechts die Stärke und die Vorsicht, links die Gerechtigkeit und die Enthaltsamkeit. Dank dieser Tugenden hat Maria das Tier besiegt, auf dem die große Hure aus Babylon sitzt (Offb 17, 1-6). Im nördlichen Oberteil erscheinen zwei Personen; beide legen Texte vor, welche die aus der Offenbarung des Johannes entnommene Szene auslegen. Ebenso die vier weiteren Personen, die auf dem nördlichen Sims zu sehen sind. Der Tradition nach, die sich auf die begleitenden Texte stützt, handelt es sich um (von links nach rechts) die Heiligen Bernhard, Anselm, Augustin und Bonaventura.

Links und rechts außen stehen die Heiligen Timotheus und Dionysius Areopagita, die hier über den Tod der Jungfrau Maria sprechen. Nach dem hl. Johannes von Damaskus waren beide zusammen mit den Aposteln Zeugen vom diesen Ereignis. Im östlichen Unterteil, in der sogenannten Szene „La Pâmoison“, ist der Tod Mariens dargestellt. Der Tradition nach, welche die apokryphen Evangelien sowie die Legenda aurea bezeugen, waren die Apostel beim Tod Mariens anwesend. Dieser wird als ein Tod aus Liebe, als eine Ekstase, als eine „pâmoison“ gesehen. Hier wird Maria von Petrus und Johannes gestützt. Ikonographisch Einzigartig ist, dass Maria die Kommunion von Jesus selbst empfängt, der zu ihr spricht: „Empfange, meine Geliebte, was ich gleich bei meinem Vater vollende.“

Die Grablegung der Jungfrau ist im Unterteil der westlichen Mauer zu sehen. Die Szene versteht sich als eine Nachahmung der Grablegung des südlichen Querschiffes. Zwar variiert der Stil, doch zeigen die Gesichtszüge Mariens die gleiche Gelöstheit wie das Antlitz Christi. Dadurch wollte der Künstler zeigen, dass der Tod Marias kein schweres Sterben war, sondern der Eintritt in das göttliche Leben, was in der Tradition „Die Dormitio“ genannt wird.

Der obere Teil zeigt die Himmelfahrt, den Eintritt der Jungfrau Maria in den Himmel, wo Christus sie aufnimmt. Unterhalb der Füße Marias halten zwei Engel eine Sühneplatte, die sich oberhalb der Bundeslade befindet. Der Tradition nach wird in der Bundeslade eine Vorankündigung der Jungfrau gesehen: Die Jungfrau hat Gott in ihrem Schloss getragen, der überall präsent ist. Verehrungswürdige Szene: David spielt auf der Harfe und andere Menschen stimmen in den Lobpreis ein.

Die westliche Mauerseite zeigt im Oberteil ein Ganzes: Dort wird Jesus mitten unter den Lehrern dargestellt. Die Evangelien berichten, dass der 12jährige Jesus nach der jährlichen Pilgerfahrt in Jerusalem blieb. Maria und Josef suchten ihn unterwegs, kehrten nach Jerusalem zurück und fanden ihn im Tempel im Gespräch mit den dortigen Lehrern (Lk 2, 41-52). Interessant ist, dass der Künstler diese Lehrer als die wichtigsten Reformatoren des 16. Jh. dargestellt hat, wie die maliziösen Gesichtszüge verraten.

Notre-Dame la Belle
Saint Pierre Apôtre
Dom Jean Bougler
Saint Jacques
Un Docteur (Saint Anselme d'Aoste ?)
Une veuve
Saint Hiérothée
Notre-Seigneur Jésus-Christ
Saint Jean l'Évangéliste
Une veuve
La grande Prostituée de Babylone
La Femme de l'Apocalypse
Un Ange (détail)
Un monstre (détail de l'architecture)
Un Apôtre
Saint Jean l'Évangéliste
Un Apôtre (Saint Thomas?)
Saint Pierre Apôtre
Un Chérubin
Un moine (de la famille de Dom Bougler?)
Le roi David
Les Apôtres voient la Vierge s'élever au Ciel
Les Apôtres voient la Vierge s'élever au Ciel
Assomption de Notre-Dame
Jésus devant les docteurs de la Loi
Un docteur de la Loi
Un docteur de la Loi (Martin Bucer?)
Jésus à douze ans
Saint Joseph
la Vierge Marie
Ange au phylactère
Docteurs de la Loi (Martin Luther?)
Le Cardinal Philippe de Luxembourg, évêque du Mans
Dom Michel Bureau, Abbé de la Couture
Notre-Dame de la Pâmoison
Saint Pierre Apôtre
Notre Seigneur Jésus-Christ
Dom Michel Bureau, Abbé de la Couture
Un Apôtre
Saint Hiérothée
Un Apôtre
Un Cardinal Docteur (Lefèvre d'Étaples?)
Saint Timothée
Saint Denis l'Aréopagite
Un évêque Docteur (Clichtove?)
Un Cardinal Docteur (Lefèvre d'Étaples?)
Un Docteur (Saint Anselme d'Aoste?)
Un Docteur, Saint Bernard de Clervaux
Un Docteur, Saint Bernard de Clervaux

Das Grab Unseres Herrn, welches sich im südlichen Querschiff befindet, ist um 1496 angefertigt worden. Dieses im rechten Pilaster eingravierte Datum wird durch die Wappen bestätigt, die auf dem Sims zu sehen sind: Sie gehören zu König Charles VIII., seiner Ehefrau Anne de Bretagne und dem Kronprinzen Charles-Orland.

Diese Skulpturengruppe ist ganz der Passion und der Auferstehung Jesu Christi gewidmet. Dabei handelt es sich letztlich um ein monumentales Reliquiar, um den heiligen Dorn aussetzen zu können. Im unteren Bereich lässt sich eine Nische erkennen, die für die Aussetzung bestimmt ist. Oben sieht man das leere Kreuz – der Körper ist gerade in das Grab gelegt worden – ein Schädel symbolisiert den Kalvarienberg. Ein Engel umschließt das Kreuz mit seinen Armen. Zu beiden Seiten stehen die Kreuze der zwei Schächer; links umfasst ein Engel die Geißelungssäule und trägt in seinen Händen die Stricke; rechts hält ein weiterer Engel die Lanze und das Schilfrohr. Oben halten zwei Engel den Dornenkranz, die Nägel und die Tunika Christi.

In der oberen Nischen erscheinen die Büsten des Propheten Jesaja und des Königs David. Beide halten ein Band in den Händen. Auf dem Spruchband Davids, dem die Psalmen zugeschrieben werden, steht geschrieben: „Du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen“ (Ps 16, 10). Auf dem des Jesajas: „Sein Wohnsitz ist prächtig“ (Jes 11, 10). Beides versteht sich als prophetische Ankündigung der Auferstehung. Insofern ist nicht allein der Tod Jesu dargestellt. Vielmehr ist die Hoffnung auf die Auferstehung zu sehen.

Der untere Teil ist der Grablegung gewidmet. Neben Christus befinden sich noch weitere Personen, die von den Evangelien erwähnt werden. Alle schauen auf das Gesicht Jesu: An der Stirn des Grabes steht Joseph von Arimathäa, der Grabeigentümer. Daneben ein Mann, bei dem es sich, der Tradition gemäß, um Nikodemus handeln dürfte. Im Zentrum steht die von Johannes gestützte Jungfrau Maria. Links daneben befinden sich zwei heilige Frauen: Maria, die Mutter Jakobus, und Salome. Joseph von Arimathäa gegenüber steht ein als Ritter gekleideter Mann. Vermutlich stellt er den Spender dar, der die Vollendung des Kunstwerks ermöglicht hat. Am Fuß des Grabes sitzt betend Maria-Magdalena, die als Büßerin dargestellt ist. Ihr ruhiges und in sich ruhendes Gesicht, das wie das Antlitz Christus durch kein Stirnrunzeln gekennzeichnet ist, drückt auf expressive Weise ihren Glauben und ihr Gebet aus. Maria, von der Jesus gesagt hat „Sie hat das Bessere gewählt“ (Lk 10, 42), ist das Beispiel des kontemplativen Lebens überhaupt. An beiden Seiten des Grabes stehen zwei römischen Soldaten, die das Grab bewachen. Leider haben Besucher deren Hände und Gesicht zerstört.

Links neben der Skulpturengruppe und oberhalb des sich dort befindenden Altares sieht man eine Pieta im burgundischen Stil. Seit 1477 ist ihre Präsenz an diesem Ort belegt.

La mise au tombeau de Notre Seigneur Jésus-Christ
Le Christ mort
Sainte Marie-Madeleine
Saint Jean l'Évangéliste
Nicodème
Nicodème
Une sainte femme
Une sainte femme
Joseph d'Arimathie
Le donateur (Jean d'Armagnac?)
Le prophète Isaïe
Un gardien du sépulcre
L'ange au voile de Véronique
Un Prophète
Ange adorateur
Ange adorateur
Le roi David
Le roi David
L'Angeà la croix
L'ange à la croix
Le mauvais larron
Le bon larron