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Ideale, Werte, Grundsätze

Durch unser klösterliches Leben wollen wir Jesus folgen, der arm, keusch und gehorsam war. Dementsprechend versuchen wir, durch unsere Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams das Leben Jesu nachzuahmen, und ihm, dem vollkommenen Menschen, immer ähnlicher zu werden; zugleich glauben wir, dass wir auf diese Weise mit ihm zur Erlösung der Welt beitragen. Durch das Gelübde der Beständigkeit und die Trennung von der Welt wollen wir zeigen, dass die gegenwärtige Welt nicht das Wesentliche ist: wir warten auf die Rückkehr des Herrn, den Anbruch des göttlichen Königreiches, wo es weder Tod noch Leiden geben wird. Dieses hoffnungsvolle Erwarten drückt sich darin aus, dass wir morgens vor Sonnenaufgang aufstehen, um die Vigilien zu beten. Jesus hat über seine Wiederkunft gesagt: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde“ (Mt 25,13).

Der Verzicht auf sehr viele gute Dinge wie z.B. Ehe und Familie, ein Engagement Politik und Gesellschaft, verfolgt das Ziel, den Mönch frei für das einzig Notwendige zu machen: für Gott selbst. So wird der Mönch frei, um das vom hl. Benedikt in seiner Regel skizzierte Programm zu verwirklichen: Gott suchen (RB 58). Zwar ist es Gott, der zuerst nach dem Menschen sucht, aber wir wollen unter der Leitung des Hl. Geistes auf Gott hin ausgerichtet sein, um auf die kostbare Gabe der angebotenen Freundschaft eingehen zu können. Daher ist alles im Monasterium so eingerichtet, dass es die Intimität zu Gott fördert. Dies spiegelt sich selbst in der Architektur des Klosters wieder: Alle Gebäude und Räume befinden sich rund um die Abteikirche und den Kreuzgang. Wir begegnen Gott vor allem im Gebet – im liturgischen oder persönlichen Gebet –, in der Lectio divina, dem betenden Lesen des Wortes Gottes, in erster Linie in der Lektüre der Bibel. Wir begegnen Gott im Abt, über den der Hl. Benedikt sagt, dass er im Kloster die Stelle Christi vertritt. Ferner begegnen wir Gott in unseren Mitbrüdern, speziell den Kranken und Schwachen. Daher spielt die Rekreationszeit eine wichtige Rolle. Schließlich begegnen wir Ihm in den Gästen und in der Arbeit. Demnach steht unser ganzes Leben unter dem liebevollen Blick Gottes, und so bereiten wir uns auf das himmlische Leben vor, wo wir Gott ohne Ende anschauen dürfen und Ihn mit den Engeln loben werden.